Drüsigs Springkraut und Riesen-Bärenklau - zwei invasive Neobiota, die auch im Ennepe-Ruhr-Kreis vorkommen.
Invasive Arten – was versteht man
darunter?
Zunächst einmal muss man zwischen Neobiota und invasiven
Arten unterscheiden. Nicht alle Neobiota sind invasiv.
Neobiota bezeichnet gebietsfremde Arten. Doch was heißt das? Per Definition sind es Arten die, in der Regel durch den Menschen, beabsichtigt oder unbeabsichtigt seit der „Entdeckung“ Amerikas
durch Christoph Columbus 1492 eingeschleppt wurden. Mit diesem Jahr begann der Handel zwischen Europa und Amerika - und damit der Transport und Austausch von Menschen, Tieren und Waren. Als Folge
stieg die Zahl „neuer“ Arten, die Europa erreichten, sprunghaft an.
Pflanzen, die seitdem zu uns gekommen sind bzw. zu uns kommen, heißen Neophyten, Tiere Neozoen. Der Begriff Neobiota schließt Pflanzen, Tiere, Pilze und Mikroorganismen ein.
In Zeiten globalen Handels werden mittlerweile jeden Tag unzählige Male Neobiota eingeschleppt. Oft bleiben sie unbemerkt, da sie sich nicht
etablieren können, etwa, weil sie nicht an unser Klima nicht angepasst sind.
Problematisch für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt wird es erst dann, wenn sich Arten nicht nur etablieren, sondern sich so stark ausbreiten,
dass sie zum Rückgang oder gar der Gefährdung heimischer Arten führen und so die Vielfalt in ihrem neuen Siedlungsgebiet bedrohen. Dann werden sie als 'invasiv' bezeichnet. Manche Neophyten
können auch direkt für den Menschen problematisch sein, etwa, indem sie Allergien auslösen.
Invasive Neobiota sind in der Regel sehr anpassungsfähige Arten, die keine besonderen Ansprüche an ihren Lebensraum stellen, sozusagen fast überall zurechtkommen, sich stark vermehren und gut ausbreiten können, sodass sie immer neue Orte besiedeln. Die Einstufung, ob eine Art invasiv ist, erfolgt durch die EU. Für weit verbreitete invasive Arten muss Deutschland nach der EU-Verordnung geeignete Managementmaßnahmen festlegen und umsetzen und das Vorkommen dieser Arten überwachen.
Aber auch Sie können etwas tun, etwa, indem Sie Riesenbärenklau, Japan-Staudenknöterich und Drüsiges Springkraut auf Ihren Grundstücken
bekämpfen. Informationen dazu finden Sie auf den unten aufgeführten Seiten des LANUV.
Die Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung (Unionsliste) ist auf der Internetseite des Bundesamtes für Naturschutz veröffentlicht.
Artenlisten der Neobiota – mit Kurzbeschreibung, Bildern und Beschreibungen der Maßnahmen zur
Bekämpfung finden sich auf den Internetseiten des LANUV:
Artenliste Neozoen
Artenliste Neophyten
Hier einige Beispiele invasiver Arten, die im Ennepe-Ruhr-Kreis zu finden sind:
(Die Links bei den jeweiligen Arten führen zur Internetseite des LANUV, Hinweise zu den Eindämmungs-Maßnahmen finden Sie dort im oberen Menüband
unter Maßnahmen)
Neophyten
Herkulesstaude, auch
Riesen-Bärenklau genannt (Heracleum mantegazzianum)
Japan-Staudenknöterich (Fallopia
japonica)
Drüsiges Springkraut (Impatiens
glandulifera)
Späte Traubenkirsche (Prunus
serotina)
Douglasie (Pseudotsuga
menziesii)
Neozoen
Signalkrebs (Pacifastacus
leniusculus) und Kamberkrebs (Orconectes
limosus): sie bringen als Überträger der Krebspest den heimischen Edelkrebs an den Rand des Aussterbens.
Nilgans (Alopochen
aegyptiaca)
Nutria (Myocastor
coypus)
Waschbär (Procyon lotor)
Für einige Arten stellt das LANUV Flyer zum kostenlosen Herunterladen zur Verfügung:
Flyer Riesenbärenklau
Flyer Beifuß-Ambrosie
Flyer Nichtheimische Tierarten aus Aquarien und Gartenteichen
Impressum / Kontakt
Biologische Station im Ennepe-Ruhr-Kreis e.V.
Loher Straße 85
58256 Ennepetal
Telefon 02333 603541
Email info@biologische-station.de
Wilfried Hausmann (1. Vorsitzender)
Franz-Josef Pauly (1. stellvertretender Vorsitzender)
Henning Rothstein (2. stellvertretender Vorsitzender)
Dr. Britta Kunz (wissenschaftliche Leitung und Geschäftsführung)
Eintragung beim Amtsgericht Hagen ins Vereinsregister VR 10791